Eine Reise im Campervan mit Kindern heißt Reisen, Leben, Essen, Spielen und Schlafen auf engstem Raum. Es gibt viel zu bedenken und alles fängt schon beim Packen des Campers an. Verena und Jan sind @venjatravel. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern definieren sie Familienurlaub und Urlaub mit Kindern komplett neu. In ihrem selbst um- und ausgebauten Volkswagen T3 Syncro mit Wohnkabine bereisen die vier im wahrsten Sinne des Wortes die Welt. Von ihrer Reise entlang der Panamericana aus teilen sie die besten Tipps und Hacks für Reisen mit Kindern auf kleinem Raum.
Als wir unserer Familie erzählt haben, was unsere Reisepläne waren, konnten sie es nicht glauben. Es war eine Mischung aus Unverständnis, Sorge und Bewunderung. Es kamen Aussagen, wie „in dem kleinen Auto?“, „und wie schlaft ihr denn da drin?“ „Ist das nicht zu gefährlich mit den Kindern?“. Die Fragen und Sorgen unserer Familie konnten wir natürlich verstehen. Der Gedanke, zu viert auf einem anderen Kontinent auf vier Quadratmetern für ein Jahr lang zu leben, war irgendwie verrückt und unvorstellbar zugleich.
PANAMERICANA MIT KINDERN
Für uns war aber von Anfang an klar, dass wir das Abenteuer mit unseren zwei Kindern wagen wollen. Es hat sich einfach richtig angefühlt, unser Zuhause in München komplett aufzulösen, unseren restaurierten Volkswagen T3 Syncro mit selbstgebauter Wohnkabine, in Hamburg in einen Container zu verladen und das Abenteuer Panamericana zu starten. Wir konnten uns nichts Schöneres vorstellen, als ein Jahr lang zu reisen, nur wir als Familie, in unserem geliebten Auto leben und einen neuen Kontinent zu entdecken! Schon bevor wir überhaupt losgefahren sind, gab es einige Herausforderungen zu meistern und auch während dem Reisen mit Kindern mussten wir unsere Routinen und Abläufe erst einmal lernen. Hier teilen wir gerne unsere Tipps und Tricks für das Langzeitreisen mit Kindern.
- EINE KISTE
Die erste Herausforderung stellte sich schon vor der Abreise: Das Auto mit allen wichtigen Dingen zu packen, die wir für ein Jahr unterwegs brauchen würden. Wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätten sie natürlich ihr komplettes Kinderzimmer mitgenommen, aber dafür war (zum Glück!) kein Platz in unserem kleinen Auto. Somit hat jeder von ihnen eine kleine Kiste von uns bekommen, welche sie mit Spielzeug befüllen konnten. Diese waren am Ende zwar randvoll mit Spielsachen, aber sie haben perfekt in den Fußraum der Kinder gepasst, sodass sie ihre Spielsachen während der Reise immer zugänglich hatten.
- FUNKTIONSKLEIDUNG UND CAMPINGDECKEN
Zwar hatte in Deutschland und auch bei unserem ersten Stopp Kanada gerade der Frühling begonnen, aber wir mussten bei der Auswahl unserer Kleidung bedenken, dass wir, gerade in höheren Lagen, auch mit kühleren Temperaturen rechnen mussten. Gute Regen- und Fleecejacken sowie Sonnencreme für alle waren somit die wichtigsten Dinge, die auf der „Nehmen-wir-mit-Liste“ standen. Ansonsten war es uns wichtig, mit vielen Layern dem Zwiebelprinzip zu folgen. Darüber hinaus mussten wir für die Kinder das ein oder andere T-Shirt mehr mitnehmen, da ja doch mal etwas daneben gehen konnte und wir nicht täglich die Möglichkeit haben würden zum Waschen.
Außerdem haben wir uns lange Gedanken darüber gemacht, welche Decken wir zum Schlafen nutzen würden. Am Ende haben wir uns für die CloudTouch® Decken von VOITED entschieden, da wir mit ihnen auch vor der Reise schon sehr gute Erfahrungen gemacht hatten und diese sehr leicht, gemütlich und warm sind. Die Decken eignen sich für eine Temperatur bis ca. 8 Grad warm und man kann diese tagsüber in ein Kissen verwandeln, was für uns sehr praktisch ist, da keine unnötigen Decken in unserem kleinen Wohnraum herumliegen.
- CAMPERVAN VERSCHIFFEN
Um ganz neue, weit entfernte Reiseziele zu erreichen, macht es unter Umständen Sinn, den Campervan an den Zielpunkt zu verschiffen. Zwar ist dies auch mit teils höheren Kosten verbunden, als vor Ort ein Auto zu mieten, oder zu kaufen, allerdings haben wir uns für diese Variante entschieden, da Jan jede Schraube von dem Auto kennt und nach langer Zeit der Restauration und des Kabinenbaus, es endlich “in freier Wildbahn” auf Herz und Nieren testen wollten.
Als somit alle unsere Sachen im Auto verstaut waren, ging es für unseren T3 von Hamburg aus auf die Reise. Nachdem dieser schon circa 3 Wochen im Container auf dem Weg nach Halifax/Kanada war, ging auch für uns das Abenteuer Panamericana endlich los. Gemeinsam mit unseren zwei Kindern flogen wir nach Kanada und nahmen am Hafen von Halifax den T3 Syncro in Empfang. Das Abenteuer Panamericana konnte somit endlich starten.
- ENTSCHLEUNIGTES REISEN
Zwischen Kanada und Panama liegen so viele wunderschöne Orte die nur dazu einladen, entdeckt zu werden. Am Anfang unserer Reise wären wir am liebsten zu jedem Highlight hingefahren, um es mit eigenen Augen zu sehen, oder zu erleben. Wir haben aber recht schnell gemerkt, dass es nicht um die Masse an Orten geht, sondern darum, lieber das ein oder andere Highlight auszulassen, um so entspannt wie möglich reisen zu können.
Was uns auf dieser Reise besonders wichtig war, ist die qualitative Zeit mit unseren Kindern. Komplett entschleunigt, mit ihnen gemeinsam die Welt zu entdecken, war für uns eine Bereicherung. Besonders schön war es, gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen und so selbst die neue Welt um uns herum durch Kinderaugen zu entdecken. Jeder Krebs am Strand wurde genauestens inspiziert, jede Pflanze begutachtet, stundenlang wurden Muscheln gesammelt und Steine umgedreht, um zu sehen, was sich darunter verbirgt. Diese Art zu reisen hat uns als Familie noch näher zusammengerückt, auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist und es auch oft Momente gab, die nicht so leicht waren. Aber im Endeffekt war es uns als Eltern wichtig, unseren Kindern nachhaltig etwas mit auf den Weg zu geben. Die Natur zu respektieren und zu schützen, andere Kulturen wertzuschätzen und respektvoll miteinander umzugehen. Dafür sind wir sehr dankbar, dass wir dies während unserer Reise hautnah erleben durften.
- EINGESPIELTE ALLTAGSROUTINEN IM CAMPER
Unsere Reise begann im Osten von Kanada und wir haben uns relativ zügig auf den Weg Richtung Westen gemacht. Die ersten Tage on-the-road waren natürlich sehr aufregend und spannend für uns alle. Da die Wohnkabine erst wenige Tage vor der Verschiffung fertiggestellt wurde, konnten wir diese zu Hause nicht testen und uns mit ihr vertraut machen. Das haben wir dann ausgiebig in den ersten Tagen nachgeholt und die Abläufe, die bei jedem Campingtrip auftreten, im Detail kennenzulernen. Wie leert man unsere Trockentrenntoilette, wie füllt man das Wasser auf, wo sind die Lichtschalter, wie baut man die Sitzecke zum Bett um usw. Und dies waren nur die allgemeinen Handgriffe, die wir als Eltern erst einmal lernen mussten.
Aber auch für unsere Kinder mussten wir gleich eine feste Routine entwickeln, damit der Übergang vom normalen Leben zu Hause auf das Reisen und Leben im Van nicht allzu schwierig für sie wird. Routinen geben unseren Kindern Sicherheit und erleichtern auch uns den Alltag. Zeitgleich haben wir die veränderten Lebensumstände dazu genutzt, neue Routinen einzuführen. Hierzu zählte zum Beispiel, dass eine neue Schlafordnung eingeführt wurde oder auch, dass beide Kinder keine Fläschchen mehr bekommen haben, weil die Reinigung zu aufwendig war. Das hat bei uns gerade durch die neue Situation und die neuen Lebensumstände sehr gut funktioniert.
- ABWECHSLUNG SCHAFFEN: BEWEGUNG UND LANGE AUTOFAHRTEN
In unserem neuen Leben im T3 wurden wir jeden Morgen von der Sonne geweckt - ohne Wecker versteht sich - haben gemeinsam gefrühstückt, die Wohnkabine aufgeräumt und haben langsam zusammengepackt, sodass wir immer am späten Vormittag abfahrbereit waren. Für uns war das die beste Zeit zum Fahren, da die Kleine mit ihren 1 1/2 Jahren ihren Mittagsschlaf im Auto verbringen konnte. Verena saß beim Fahren oft hinten und hat in der Zeit mit dem Großen gespielt, Bücher vorgelesen, es wurde zusammen gesungen oder Snacks verteilt. Nachdem wir einen passenden Stellplatz gefunden hatten, mussten die Kids sich für gewöhnlich erst einmal auspowern, sodass wir alle zusammen die neue Gegend erkunden konnten.
In Kanada war es so traumhaft, durch die Wälder und Wanderwege zu streifen, immer ausgestattet mit Bärenspray und Bärenglocken, die die Kinder an den Schuhen hatten, damit auch der letzte Bär weiß, dass wir unterwegs sind und er bitte nicht zu uns kommen soll. Auch in den USA hat uns Oregon mit seinen heißen Quellen, die man überall kostenlos nutzen kann, überzeugt. Somit gab es nach jeder Fahretappe noch ein warmes Bad für die Kinder. Das war eine schöne Abwechslung und ein toller Ausklang des Tages. Nach dem Abendessen ging es für die Kinder recht schnell ins Bett, da die Tage doch sehr ereignisreich und anstrengend für sie waren. Wir waren froh, dass wir uns alle schnell an den neuen Alltag im Van gewöhnt haben und auch die Kinder haben ihr neues Leben im Auto schnell akzeptiert und lieben gelernt.
- FAMILIEN- UND PAARZEIT
Zu viert auf vier Quadratmetern zu leben und zu reisen ist für uns als Familie eine absolute Bereicherung. Nachdem wir gemeinsam den Westen der USA durchquert haben, waren wir völlig überwältigt von den ganzen Eindrücken. Nicht nur die Nationalparks in Amerika sind ein absolutes Must-see, sondern auch die Landschaft drumherum. Vor allem der Yellowstone National Park war ein Highlight für uns alle. Alles brodelt, qualmt und dampft und zwischendrin grasen die Bisons und lassen sich von den ganzen vorbeifahrenden Touristen nicht aus der Ruhe bringen. Wir sind aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen.
Mit all den gemeinsamen Erlebnissen und den aufregenden Tagen, wären wir manchmal zu gern mit den Kindern am Abend eingeschlafen. Aber genau das war unsere Zeit als Paar, in der wir uns über den Tag austauschen konnten und weitere Pläne schmieden konnten.
Gerade im Yellowstone Nationalpark waren die Temperaturen im Juli teilweise schon recht frisch, da der Nationalpark auf über 2000 Höhenmetern liegt. Wir waren sehr dankbar unsere CloudTouch® Decken von VOITED dabei zu haben, mit denen wir uns Abends vor dem Lagerfeuer einkuscheln konnten und den Abend trotz kühler Temperaturen draußen verbringen konnten, während die Kinder mit ihren eigenen Mini Traveler VOITED Decken schön warm eingepackt in der Wohnkabine geschlafen haben. Die Mini Traveler Decken sind etwas kleiner als die normalen und eignen sich somit ideal für die Kids. Auf diese Weise konnten wir die Zeit als Familie voll genießen und hin und wieder schöne Lagerfeuerabende zu zweit verbringen.
- DAS RICHTIGE REISEZIEL FÜR DIE GANZE FAMILIE
Wohin man bei einer langen Reise mit Kids im Campervan fährt, hängt natürlich davon ab, welche Vorlieben man hat und was man sich aufgrund von äußeren Umständen zutraut. Die Wahl des richtigen Ziels oder der Ziele für eine Familienreise ist daher letztendlich auch ein wichtiger Punkt.
Für uns fing das richtige Abenteuer erst an, als wir die Grenze zu Mexiko passierten. Plötzlich riecht alles anders, überall hört man Musik, die Menschen sprechen eine neue Sprache, es gab überall die leckersten Tacos zu essen und die ganze Stimmung ist anders, als wir es bisher gesehen hatten. Unser erster Stellplatz war direkt am Meer unter Palmen und das war nur der erste von vielen weiteren auf unserem Weg bis nach Panama.
Die Fahrt weiter Richtung Süden wurde immer spannender für die Kids. Wir durften unzählige Affen in ihrem natürlichen Lebensraum sehen, wie sie über unserem Auto und teilweise auf unserem Auto geklettert sind, durften den Brüllaffen lauschen, konnten riesige Leguane am Strand beobachten und Delfine im Meer hüpfen sehen. Wir bestaunten rauchende Vulkane und parkten unser Auto direkt im Sand am Meer.
Gerade Costa Rica, mit seiner hohen Artenvielfalt, war für die Kinder eine unfassbare Bereicherung. Jeden Tag fühlten wir uns, als wären wir im Zoo. In Costa Rica durften wir dabei sein, als Schildkrötenbabys ins Meer ausgesetzt wurden und hatten durch Zufall das Glück, eine Schildkröte beim Eierablegen zu beobachten. Stundenlang konnten die Kids den Faultieren beim Klettern zuschauen, oder sie haben aus Treibholz Höhlen mit unserer geliebten VOITED Ripstop Decken gebaut. Diese eignen sich auch wunderbar für ein Picknick am Strand, da man sie danach einfach ausschütteln, mit einem feuchten Tuch abwischen und wieder verstauen kann.
Wir werden oft gefragt, welches Land uns denn nun am besten während unserer einjährigen Reise von Kanada bis nach Panama gefallen hat. Aber wir können diese Frage immer nur mit einem ratlosen Blick und einem Schulterzucken beantworten. Alle Länder haben auf ihre Weise etwas Besonderes, etwas Sehenswertes und sind für sich einfach wunderschön. Was wir aber sagen können, ist, dass wir während unserer Reise zahlreiche Länder durchquert haben, von denen wir teilweise recht wenig wussten. Dort haben wir Menschen kennengelernt, die uns fremd waren und Umgebungen, die anders waren, als wir es von zu Hause her kennen.
Aber eines hatten alle Länder gemeinsam: eine unfassbare Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit. Jeder wollte uns helfen, wenn wir Hilfe benötigten. Wir wurden stets mit einem Lächeln begrüßt und es wurde uns vom Straßenrand freudig zugewinkt, wenn wir mit unserem Auto vorbeigefahren sind. Wir wurden gefragt, woher wir kommen und immer wieder bekamen unsere Kinder Spielsachen geschenkt, obwohl die Leute uns nicht kannten. Diese Wertschätzung und Bedingungslosigkeit der Menschen gegenüber uns als Reisenden ist uns besonders positiv aufgefallen und davon haben wir auch viel für uns als Familie mitgenommen.
Es war definitiv ein Abenteuer, was vielleicht auch ein bisschen Mut benötigt, aber die Sorgen unserer Familie können wir nicht bestätigen. Für die Kinder war es eine sehr prägende Zeit und wir als Familie sind daran gewachsen. Wir können es nur jedem ans Herz legen, seine Komfortzone zu verlassen und einfach loszufahren, denn der Weg ist das Ziel.
Über @Venjatravel
Verena und Jan lieben das Reisen mit ihren beiden Kindern und bereisen immer wieder kürzer oder etwas länger in ihrem Volkswagen T3 Syncro die Welt. Jan baut und schraubt leidenschaftlich und mittlerweile sehr erfahren vor, während und nach den Reisen der vier am T3. Die Wohnkabine hat er in allen Einzelteilen selbst gebaut. Verena liebt das Reisen im Syncro ebenso und genießt Abseits der Zeit mit der Familie eine gute Yoga Session am Strand oder wahlweise mitten im Dschungel. Wir laden euch ein @Venjatravel auf Instagram zu folgen - Von jeder Reise wird täglich mit vielen spannenden Stories berichtet!